Dies Italicus: Studentische Initiativen
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Wie können wir Studierenden dazu beitragen?
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Was wäre, wenn ich nicht Italienisch studiert hätte?
Nachdem ich aus meinem Gap-Year, das ich als Au-pair-Jahr in Rom verbracht hatte, nach Deutschland zurückgekehrt war, wusste ich endlich, nach Jahren der Ungewissheit, womit ich mich beschäftigen wollte: Geschichte und Italienisch. Ich war froh, endlich eine Entscheidung treffen zu können und mich mit dieser wohl zu fühlen.
Wenn ich anderen von meiner Fächerkombination erzähle, sagen die meisten, was für eine tolle Kombination es wäre; wie besonders es doch sei, dass man Italienisch studieren könne und wie spannend die Kombination sein müsse.
Diese Einschätzung von außen kann ich in meiner eigenen Erfahrung des Studiums bestätigen. Mich bereichert die Sprachkompetenz in der Geschichte und die stark hermeneutisch arbeitende Geschichtswissenschaft bringt mich wiederum auf neue Ideen bei der Untersuchung der Sprache(n) und Kultur(en) Italiens. Hätte ich Italienisch nicht als Kombinationsfach gewählt, hätte ich sicher nicht meine Bachelorarbeit in Geschichte über die Wechselwirkungen zwischen dem faschistischen Italien und dem (noch) demokratischen Deutschland im Jahr 1930 und dem Spiegel dieser besonderen Beziehung in der deutschen Presselandschaft geschrieben. Insgesamt hätte ich viele Hausarbeiten und Seminarbeiträge weniger international gestaltet oder hätte nicht auf italienische, französische oder spanische Quellen zurückgegriffen – die anderen romanischen Sprachen konnte ich durch das Italienischstudium nämlich auch weiter ausbauen und jedenfalls meine rezeptiven Kompetenzen erweitern.
Auf einer persönlichen Ebene hätte ich viele Bücher, Filme oder Lieder nicht oder gegebenenfalls später kennengelernt, die mich bereichert und zu der Person geformt haben, die ich jetzt bin – und das ist unter anderem eine Person, die sich dafür einsetzt, dass das Studium verschiedener Sprachen auch weiterhin möglich sein muss. Universitäten sollen Orte des Wissensaustauschs und der Forschung sein –, die stets auf Sprache basiert. Wenn das Fundament nicht mehr beleuchtet wird, auf dem wir uns alle bewegen, fehlt ein kritischer Blick auf Wissenschaft – und auf Menschen.
F.
Studierende
MEd Geschichte/Italienisch
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Italienisch-Studium an der HU Berlin
Die Abschaffung des Studiengangs und der damit einhergehenden Möglichkeit, Italienisch an der Humboldt-Universität Berlin zu studieren, wäre ein erheblicher Verlust für die akademische und kulturelle Vielfalt der Institution. Italienisch ist nicht nur eine der großen europäischen Kultursprachen, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der Geisteswissenschaften und der europäischen Geschichte. Durch den Erhalt dieses Studiengangs wird Studierenden die Möglichkeit gegeben, sich mit der reichen literarischen, künstlerischen und wissenschaftlichen Tradition Italiens auseinanderzusetzen. Zudem fördert das Erlernen der italienischen Sprache interkulturelle Kompetenzen und erweitert berufliche Perspektiven in einer globalisierten Welt.
Auf persönlicher Ebene hätte ich mich ohne diesen Studiengang nicht für die Humboldt-Universität entschieden. Die Möglichkeit, Italienisch zu studieren, war ein entscheidender Faktor bei meiner Wahl. Für viele Studierende, wie auch für mich, bietet dieser Studiengang eine einzigartige Chance, tief in die italienische Kultur und Sprache einzutauchen. Ohne dieses Angebot würde die HU an Attraktivität verlieren und zukünftigen Generationen diese wertvolle Bildungs- und Lebenserfahrung vorenthalten. Daher sollte der Studiengang Italienisch unbedingt beibehalten werden.
P.
Studierende
BA Italienisch/Spanisch
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Der Erhalt der ltalianistik
Die ltalianistik ist mir wichtig, da ich aus Interesse angefangen habe, Italienisch zu studieren. Da meine Muttersprache Spanisch ist und es mich schon immer interessiert ein bisschen Italienisch zu können, habe ich mich für das ltalienischstudium an der HU beworben.
Jeder kann Italienisch lernen und vor allem an der HU macht es besonders Spaß. Die Dozenten sind sehr nett und hilfsbereit. Für mich ist die ltalianistik ein Sammelpunkt der Kulturen an der HU. Menschen aus ganz Deutschland und sogar aus ganz Europa haben hier die Möglichkeit, [...] eine Sprache mit einer umfassenden Geschichte und Kultur kennenzulernen, die auf der Welt einzigartig ist. In kurzer Zeit lernt man sehr viel, was zugegeben auch anstrengend ist, aber wie bereits erwähnt, hat man bei den Dozenten immer ein offenes Ohr und eine helfende Hand. Mir ist es wichtig, dass die ltalianistik an der HU erhalten bleibt, nicht nur, da sie ein kultureller Knotenpunkt in Berlin ist, sondern auch, da die Menschen, die am Institut für Romanistik zum Italienischen arbeiten, ein wichtiger Teil eines kulturellen Erbes sind. Mir war am Anfang gar nicht bewusst, wie viel Spaß es macht, Italienisch an der HU zu studieren. Ich selbst war nicht sehr oft in Italien, das Land hat mich aber immer fasziniert und da ich schon eine romanische Sprache spreche, konnte ich mich in Italien, hin und wieder auch mit ein paar Leute zumindest kommunizieren. Der nächste Schritt für mich war es die Sprache zu lernen.
M.
Studierender
BA Spanisch/Italienisch
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„Liebe Schüler*innen, hiermit möchten wir euch darüber informieren, dass es den Grundkurs Italienisch im kommenden Schuljahr leider nicht mehr geben wird (…)“.
Mit diesen Worten wurde uns, den neun Schüler*innen des Grundkurses Italienisch meines ehemaligen Gymnasiums, vor sechs Jahren mitgeteilt, dass uns die Möglichkeit, weiterhin in der Schule Italienisch zu lernen, fortan verwehrt bleiben würde.
Und genau das soll nun wieder eintreten – dieses Mal nicht aufgrund von angeblich mangelnden Kapazitäten, sondern wegen fehlender Mittel, die sicherlich auch an anderer Stelle gespart werden könnten als an einer der drei Säulen der Romanistik der Humboldt-Universität.
Was ist ein Institut für Romanistik ohne Italienisch? Richtig, lückenhaft und trist. Italienisch ist und bleibt ein wichtiger Teil der Romanistik und das sollte sich auch im Studienangebot unserer Universität zeigen. Wenn bald nur noch die beiden an deutschen Schulen ohnehin meistgelehrten Fremdsprachen als Studiengänge zur Auswahl stehen, verlieren wir, die Humboldt-Universität, damit an Diversität. Wäre es nicht wesentlich sinnvoller das Angebot breiter zu fächern oder zumindest die existierenden Studiengänge bestehen zu lassen? So würden junge Menschen die Chance bekommen, mehr als die oft bereits bekannten Sprachen und Kulturen intensiv kennenzulernen und zu studieren – und das an der HU, einer Universität, die sich als vielfältig und weltoffen darstellen möchte.
Eine Romanistik, die von allen möglichen romanischen Sprachen (Italienisch, Portugiesisch, Rumänisch, etc.) nur zwei als Studiengänge anbietet, gibt ein etwas trauriges Bild ab. Und damit verliert die HU nicht nur an Ansehen und Attraktivität, sondern mit Sicherheit auch zukünftige Studierende, auch diejenigen, die nicht unbedingt an einem Italienischstudium, sondern an einer der beiden (noch) angebotenen Sprachen interessiert sind. Denn ein Institut für Romanistik, gestützt auf nur zwei Säulen, wirkt nicht nur wackelig, sondern erzeugt einen Eindruck von akuter Einsturzgefahr!
Ich empfinde es als sehr traurig, um nicht zu sagen „tragisch“, dass es den Studiengang Italienisch an der Humboldt-Universität bald nicht mehr geben könnte, und das nicht nur aus persönlichen Gründen, die ich ebenso in Kürze erläutern werde, sondern auch schlicht aufgrund seiner Tradition und langen Geschichte. Die Vorstellung, dass eine Sprache, die seit 1810, seit über 200 (!!) Jahren, seit der Gründung unserer Universität, hier gelehrt wurde, nun sein Ende finden wird, finde ich zutiefst bedauerlich und durch nichts zu entschuldigen.
Um nun auf meine persönlichen Motive, für den Erhalt des Studiengangs Italienisch zu kämpfen, zurückzukommen: Italienisch ist mein Erstfach, meine Lieblingssprache, ein Teil meiner Identität. Ich habe mir vor Beginn meines Italienischstudiums vor vier Jahren verschiedene Universitäten und deren Kursangebot in ganz Deutschland verglichen und mich bewusst für die HU entschieden, aufgrund des Kursangebots sowie auch der verfügbaren Möglichkeiten im Zusammenhang eines Studiums im Ausland, d.h. der Partneruniversitäten der Sprach- und literaturwissenschaftlichen Fakultät usw.
Hätte es vor vier Jahren den Studiengang Italienisch nicht gegeben, würde ich heute nicht mehr in Berlin leben.
Sollten die beiden noch verbleibenden Italienischprofessuren tatsächlich gestrichen werden, ergibt sich für uns Studierende damit eine nahezu nicht existente Auswahl an Kursen, sprich eine einzige „Wahlmöglichkeit“ pro Seminar, Vorlesung etc. Das finde nicht nur schade, sondern inakzeptabel. Mir, bzw. ich denke uns allen, ist bewusst, dass in einem Studiengang wie Italienisch nicht zehn verschiedene Seminare zur Auswahl stehen können, wie es in Fächern wie Englisch, Deutsch, o.ä. der Fall ist. Dennoch sollte es grundsätzlich die Möglichkeit des Auswählen geben, denn genau dadurch zeichnet sich ein Studium aus, durch verschiedene Seminare zu verschiedenen Themen, zu verschiedenen Zeiten.
Auch in Anbetracht der Tatsache, dass die meisten Studierenden noch ein zweites Fach studieren, stellt ein derart verkleinertes Kursangebot ein großes Problem dar, ebenso im Zusammenhang mit zeitlicher Gebundenheit aufgrund von Jobs, auf die viele Studierende, mich eingeschlossen, angewiesen sind, um sich das Studium zu finanzieren. Bereits in vergangenen Semestern waren Überschneidungen von Seminaren in Italienisch mit Kursen meines Zweitfaches keine Seltenheit, konnten aber oftmals durch die Wahl eines anderen Seminars vermieden werden. Sollte dies in Zukunft nicht mehr möglich sein, sorgt das dafür, dass sich das Studium vieler Studierende zwangsweise signifikant verlängern wird, was, am Rande bemerkt, die finanziellen Situation jener keineswegs verbessern würde.
Den Studiengang Italienisch auslaufen zu lassen, hätte demnach nicht nur absehbare negative Folgen für das Institut für Romanistik und damit auch die HU selbst, sondern würde auch das Leben vieler Studierenden erheblich erschweren.
Unter großem Protest ist es uns, meiner damaligen Lehrerin und den neun Schüler*innen des Grundkurses Italienisch, vor sechs Jahren gelungen, die Schulleitung von unserem Anliegen zu überzeugen und unseren Italienisch-Grundkurs letztlich zu retten.
Da die Entscheidung über die Abschaffung des Studiengangs Italienisch jedoch sehr viele mehr als neun Personen betrifft und die Folgen wesentlich weitreichender und gravierender wären, hoffe ich sehr, dass unsere Stimmen auch und vor allem jetzt erhört und unsere Argumente in Betracht gezogen werden und so der Studiengang Italienisch am Leben erhalten werden kann.
A.
Studierende
BA Italienisch/Englisch
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„Bei Kultur und Bildung wird in der Krise zuerst gespart“
Ich kam im Oktober 2022 für meinen Master nach Berlin. Lehramt Mathe und Italienisch. Ohne Italienisch hätte ich also mit Sicherheit nicht an der HU angefangen zu studieren.
Die geplante Streichung der Italianistik hat mich betroffen und wütend gemacht, überrascht hat sie mich leider nicht. Wieder einmal bestätigt sich: Bei Kultur und Bildung wird in der Krise zuerst gespart. Und dran glauben müssen zuerst natürlich die kleineren und wirtschaftlich weniger verwertbaren Studiengänge.
In der Romanistik scheinen Spanisch und Französisch auszureichen, das sind ja schon zwei romanische Fremdsprachen und überhaupt haben diese auch mehr Studierende. Diese Argumentation ist aus zweierlei Gründen verheerend. Erstens schafft Angebot auch immer Nachfrage, platt gesagt, wenn Italienisch nicht mehr an der HU angeboten wird, wird es auch nicht mehr Italienisch Studierende (und damit auch nicht mehr Italienischlehrkräfte) geben.
Zweitens, und vielleicht wichtiger, verliert die Romanistik damit eine ganz wichtige Perspektive. Eine Sprache ist immer auch eine eigene Perspektive, das Tor zu einer eigenen Welt. In einer Zeit, in der Englisch als lingua franca im internationalen Kontext immer dominanter wird, sind diese Perspektiven umso nötiger. Dass an deutschen Schulen in aller Regel Englisch, Französisch und Spanisch als Fremdsprachen angeboten werden, ist schön, aber es gibt eben noch mehr Sprachen. Und noch mehr Perspektiven. Aus pluralistischer Sicht setzt die HU daher mit der Streichung der Italianistik ein verheerendes Zeichen. Und daher hoffe ich, dass die Streichung zurückgenommen wird.
F.
Studierender
MEd Mathematik/Italienisch
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Die Italianistik an der Humboldt-Universität zu Berlin
Ich bin Studentin der Italianistik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Genauer gesagt studiere ich Italienisch und Geschichte auf Lehramt. Vor kurzem wurde beschlossen den Studiengang Italienisch (Bachelor und Master) an der HU einzustellen.
Meines Erachtens ist es aus folgenden Gründen sehr bedauerlich:
- Der Standpunkt (Friedrichsstraße) des Instituts für Romanistik ist sehr zentral und somit für alle Studierenden optimal zu erreichen.
- Italienisch kann als Sprache in Kombi-Studiengängen mit verschiedenen Erst- oder Zweitfächern (Geschichte/Musik/Archäologie usw.) studiert werden.
- Die Italianistik hat sich im Laufe der Jahre mit verschiedenen Tagungen, Kongressen und Veranstaltungen im Bereich der Kultur und der Forschung der romanischen Sprachen engagiert.
- Italienisch ist eine zentrale Sprache des Instituts für Romanistik. Ihre Abschaffung würde auch die Studiengänge Spanisch und Französisch beeinträchtigen.
Aus diesen Gründen hoffe ich für die zukünftigen Studierenden, dass Italienisch als Studiengang an der Humboldt-Universität zu Berlin erhalten bleiben wird.
I.
Studierende
MEd Italienisch/Geschichte
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Sonst hätte ich nicht an der Humboldt Universität studiert!
Ich studiere (im Zweitstudium) im vierten Semester Kunstgeschichte und Italienisch an der Humboldt Universität.
Mein Hauptinteresse gilt der italienischen Kunst, insbesondere der Kunst der Renaissance und des Barock in Italien. In diesem Bereich möchte ich mich ausbilden lassen und arbeiten. Aus diesem Grund war es für mich ganz entscheidend, neben Kunstgeschichte auch das Fach Italienisch als Studienfach belegen zu können.
Dabei geht es nicht nur um den Spracherwerb!
Um die Kunstgeschichte im Italien der Renaissance und des Barock verstehen zu können, ist es absolut unerlässlich, die historischen und kulturellen Hintergründe der Zeit einigermaßen zu kennen, insbesondere auch die Kernwerke der italienischen Literatur. Ohne Dante lassen sich Bilder des Inferno, des Paradieses oder auch des Jüngsten Gerichts nicht wirklich verstehen.
Ganz entscheidend für ein Verständnis der Kunst der Renaissance in Italien ist selbstverständlich die Kenntnis des italienischen Humanismus und seiner Schriften. Die für die Kunst so entscheidenden Renaissancehöfe in Ferrara, Mantua, Urbino etc. können nur vor dem Hintergrund der Schriften von Macchiavelli, Baldassare Castiglione etc. verstanden werden.
Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen.
Eine universitäre Ausbildung im Bereich der italienischen Kunstgeschichte kann nicht auf einem höheren Niveau betrieben werden, wenn nicht die Möglichkeit besteht, das Fach Kunstgeschichte mit der ltalianistik zu kombinieren!
Meine Meinung: Die Humboldt Universität würde sich insgesamt mit einer Abschaffung des Faches Italienisch – zumindest im Bereich der Geisteswissenschaften – erheblich schaden!
U.
Studierende
BA Kunstgeschichte/Italienisch
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Für mich ist es mehr als nur ein Studiengang
Nachdem ich in meinem ersten Studium bereits nach einem Monat gemerkt habe, dass es nicht der richtige Weg für mich war, wurde mir sofort klar, dass ich Italienisch studieren möchte.
Ich selbst bin Italienerin und in Berlin geboren. Der Studiengang hat für mich eine tiefe Bedeutung, da ich durch diesen so viel Neues über Sprache, Literatur und das Land selbst lernen konnte, aber vor allem, weil ich dadurch eine ganz neue Beziehung zu meinen Wurzeln aufbauen konnte. Ich bin äußerst dankbar für die Möglichkeit, dieses Studium absolvieren zu dürfen, denn ohne diese Erfahrung hätte ich meine sprachlichen Kenntnisse nicht so weit entwickeln können. Viele Dozierende haben Kurse über Themen angeboten, mit denen ich mich sonst niemals befasst hätte. Die Möglichkeit, durch dieses Studium meine sprachlichen Fähigkeiten zu erweitern und mich mit Themen zu beschäftigen, die meine Perspektive bereichern, ist von unschätzbarem Wert. Besonders die Sprachwissenschaft hat mein Interesse geweckt und mich inspiriert, mich intensiver mit soziolinguistischen Fragestellungen zu beschäftigen. Derzeit schreibe ich meine Bachelorarbeit, in der es um den Sprachgebrauch italienischer Migrant*innen in Berlin geht. Dieses Thema liegt mir besonders am Herzen, da es eine Brücke zwischen meinen persönlichen Erfahrungen und dem Studium schlägt.
Da ich Spanisch im Zweitfach studiere, verbringe ich die meiste Zeit des Studiums am Institut für Romanistik. Die romanistischen Studiengänge an unserem Institut sind stark miteinander verwoben und bilden ein komplexes Geflecht, das die Vielfalt der romanischen Sprachen und Kulturen widerspiegelt. Eine Streichung der Italianistik-Studiengänge hätte daher weitreichende Folgen für das gesamte Lehrangebot. Ohne die Italianistik würden viele Kurse, die das Institut derzeit anbietet, wegfallen oder erheblich an Qualität und Vielfalt einbüßen.
Abschließend möchte ich unterstreichen, dass der Erhalt der Italianistik von großer Bedeutung ist. Zum einen trägt er zur Sichtbarkeit und Repräsentation der italienischen Gemeinschaft, Sprache und Kultur bei, die in Berlin schon seit Jahrzehnten ein Zuhause gefunden haben, zum anderen sichert er ein vielfältiges Lehrangebot, welches die interkulturelle Weiterentwicklung der Studierenden fördert.
L.
Studierende
BA Italienisch/Spanisch
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Romanische Kulturen an der Humboldt-Universität zu Berlin
Ein Grund für meine Entscheidung war auch die Humboldt-Universität zu Berlin, eine Institution mit einer langen und stolzen Tradition der Geisteswissenschaften
Vor 2 Jahren stand ich nach meinen abgeschlossenen Bachelorabschluss vor den Fragen: Was passiert jetzt? Werde ich etwas Passendes finden? Werde ich einen Studiengang finden, der allen meinen Wünschen entspricht?
Schnell bekam ich die Antwort auf meine Fragen, als ich meinen jetzigen Masterstudiengang fand: Romanische Kulturen an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Heute, 2 Jahre später, mit einem fast abgeschlossenen Master, könnte ich nicht glücklicher über diese Entscheidung sein.
Ein Grund für meine Entscheidung war auch die Humboldt-Universität zu Berlin, eine Institution mit einer langen und stolzen Tradition der Geisteswissenschaften. Genau deshalb ist das Wegdenken der italienischen Studiengänge für mich unmöglich, da diese eine wesentliche Rolle in der Romanistik haben. Trotz ihrer Bedeutung und ihres Beitrags zur akademischen Vielfalt und Exzellenz stehen genau diese Studiengänge, von denen auch ich profitieren durfte, jedoch vor dem Risiko, eingestellt zu werden. Es ist schwer sich vorzustellen, wie man ein Institut für Romanistik an einer so renommierten Universität ohne Italianistik führen will. Italienische Sprache, Kultur und Literatur sind meiner Meinung nach essenziell im Feld der Romanistik.
Italienische Studiengänge an der Humboldt-Universität ermöglichen einen tiefen Einblick in die reiche und vielfältige italienische Kultur, die seit Jahrhunderten einen erheblichen Einfluss auf Europa und die Welt hat, denn Italien hat bedeutende Beiträge in vielen wissenschaftlichen Bereichen geleistet, wie Kunst, Literatur, Musik, Philosophie oder Wissenschaft.
Wenn ich jetzt rückblickend überlege, ob ich mich wieder dafür entscheiden würde, an der Humboldt Universität zu Berlin zu studieren, wenn es nicht die Möglichkeit gäbe, Italienisch als Zweitfach zu nehmen, bin ich mir nicht sicher, wie diese Entscheidung fallen würde. Bei Gesprächen mit meinen Kommiliton*innen merke ich immer wieder, dass eine kollektive Traurigkeit daraus entstanden ist, zu wissen, dass in diesem Falle finanzielle Gründe relevanter sind als unsere Bildung.
Das Auslaufen der italienischen Studiengänge wäre ein großer Verlust für die akademische Gemeinschaft der Humboldt-Universität zu Berlin. Es ist daher von größter Bedeutung, dass die Humboldt-Universität Maßnahmen ergreift, um den Fortbestand der italienischen Studiengänge zu sichern und ihre Bedeutung innerhalb der akademischen Landschaft zu betonen. Nur so kann die Universität ihrer Tradition der Exzellenz und ihres Engagements für eine umfassende und vielfältige Bildung gerecht werden.
S.
Studierende
MA Romanische Kulturen
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Bewusste Verfremdung des Logos für die Dauer der Aktion. Dies ist als Teil unserer Initiative zum Erhalt der Italianistik und nicht als Eingriff in das HU-Corporate Design zu verstehen.