DFG-Forschungsnetzwerk "Wissensgeschichten des unverfügbaren Selbst"
Mit rund 41.000 Euro fördert die DFG in den kommenden drei Jahren ein Forschungsnetzwerk, das unter dem Titel "Wissensgeschichten des unverfügbaren Selbst. Individuelle und kollektive Subjektfiguren in Psychologie, Soziologie, Ethnologie und Kulturwissenschaften 1850–1980" im Januar 2024 seine Arbeit aufnehmen wird. Neben Dr. Sandra Janßen als Antragstellerin und Prof. Dr. Bernhard Kleeberg von der Universität Erfurt sind Kolleg*innen aus Paris, Wien, Wisconsin, Genf, Berlin, Konstanz, Saarbrücken, Bonn, Halle, Weimar, Essen, Paderborn und Magdeburg beteiligt. Das Projekt fragt nach einer grundlegenden Denkfigur in der modernen Konzeption des Subjekts: nach der Unverfügbarkeit eines konstitutiven Teils des Selbst. In der Geschichte der Psychologie hat diese Denkfigur in besonders prominenter Weise die Gestalt des Unbewussten angenommen, aber keineswegs nur diese; die Unverfügbarkeit des Selbst hat insofern eine Geschichte. Diese Geschichte will das Projekt zu ähnlichen Figuren in drei Wissensdisziplinen in Beziehung setzen, die das Subjekt als kollektives denken (können): Soziologie, Ethnologie und Kulturwissenschaften. Denn auch hier – beispielsweise im Phänomen der Masse – werden Subjekte beschrieben, die ihrer selbst nicht Herr sind.
Förderung durch die DFG