Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Romanistik

Die Standorte der Romanistik

In der Vergangenheit - In der Gegenwart - In der Zukunft


In der Vergangenheit

abb_dor1.jpgIm Wintersemester des Jahres 1810/11 begann der Lehrbetrieb der Berliner Universität. Bereits in den Anfängen wurde der sprachpraktische Unterricht in Französisch, Italienisch und Spanisch angeboten. Das Schloss, welches sich Unter den Linden 6 befand und ursprünglich 1748 bis 1766 als Palais des Prinzen Heinrich diente, entwickelte sich zum Hauptgebäude der Universität. Von 1828 bis 1945 trug sie den Namen „Königliche Friedrich-Wilhelm-Universität zu Berlin“. Nach der fast vollständigen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde die Universität im Jahr 1949 nach historischem Vorbild rekonstruiert und nach ihrem Gründer Wilhelm und seinem Bruder Alexander von Humboldt benannt.

Das Romanische Seminar war bis zum März 1903 im Hauptgebäude einquartiert, ehe es in die Dorotheenstraße 94 weiterzog. Ab 1906 wurden dem Seminar zwei Arbeits- und Bibliothekzimmer sowie ein Direktorenzimmer in der Dorotheenstraße 5/6 zur Verfügung gestellt. Ab dem Winterhalbjahr 1911/12 zog das Seminar in den Neubau des Aulagebäudes Behrenstraße 40, damals noch Kaiser-Franz-Joseph-Platz genannt, wo es über drei Räume – ein Bibliotheks- und Übungsraum, ein Direktoren- sowie ein Bibliothekars- und Lektorenzimmer bezog. Im Sommerhalbjahr 1944 siedelte das Institut für kurze Zeit in die Dorotheenstraße 3 um, bevor es in die Dorotheenstraße 85 weiterzog.

abb_dor1_3.jpgNach der deutschen Teilung, ab 1951, wurde das Gebäude in der Clara-Zetkin-Straße 1, benannt nach der sozialistischen Politikerin, die neue Heimat des romanischen Seminars. Das Gebäude in der heutigen abb_dor1_2.jpgDorotheenstraße 1, benannt nach Kurfürstin Dorothea aus Brandenburg, befindet sich am Kupfergraben und fungierte als Dienstgebäude in der preußischen Verwaltung der direkten Steuern. Erbaut wurde das Gebäude 1879-1882 nach den Entwürfen von Ludwig Giersberg und steht aktuell Teilen der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät zur Verfügung. Bis 1998 war die Clara-Zetkin-Straße 1 (ab 1995 Dorotheenstraße 1) der Standort des Instituts für Romanistik. Da das Institut dort nur wenige Räume zur Verfügung hatte, welche mit den Berufungen gemäß der neuen Struktur des IfR ab 1993 nicht mehr ausreichten, erfolgte 1998 der Umzug in die Dorotheenstraße 65.

 


abb_lage_dor65.jpgIn der Gegenwart

Die Dorotheenstraße 65 ist der aktuelle Hauptsitz des Instituts für Romanistik. Der gesamte Baukomplex, welcher sich von der Friedrichstraße bis in die heutige Dorotheenstr. 65 erstreckt, war von 1975 bis 1977 dem Hotel Metropol zuzuordnen.

In den späten Neunzigern (1995/1996) erfolgte ein Umbau des damaligen Hotels Metropol. Die gesamte Baufläche wurde in mehrere Abschnitte unterteilt, zum einen entstand das Hotel Maritim, zum anderen wurden Büro- und Verkaufsräume eingerichtet. Die Humboldt-Universität zu Berlin konnte als Mieter im genannten Komplex einziehen. Im August-Boeckh-Haus befinden sich neben Seminarräumen, dem Sprachentrum und den Instituten für Romanisitk und Slawistik auch Teile des abb_dor65.jpgPrüfungsbüros der Sprach- und Literaturwissenschaftlichen Fakultät. Der ehemalige Rektor und Altertumsforscher August Boeckh ist der Namensgeber des Gebäudes August-Boeckh-Haus; am Haupteingang befindet sich eine Gedenktafel zu seinen Ehren.

Weitere Seminarräume der Romanistik befinden sich in der Dorotheenstraße 24. Dieses Gebäude ist Eigentum der Humboldt-Universität zu Berlin und wird wegen der angrenzenden Grünfläche auch als "Universitätsgebäude am Hegelplatz" bezeichnet. In diesem Universitätsgebäude befindet sich neben Seminarräumen auch die Fakultätsverwaltung.

 


abb_lage_inv110.jpgIn der Zukunft

2026 soll das Gebäude in der Dorotheenstraße 65 aufgegeben werden. Künftig wird das Sprachenzentrum zusammen mit den Instituten für Asien- und Afrikawissenschaften, British Studies, Slawistik, Romanistik (5. OG) und Erziehungswissenschaften in der bis dahin sanierten Invalidenstraße 110 unterkommen. Die Zweigbibliothek Fremdsprachliche Philologien bleibt vorerst in der Dorotheenstraße 65 und wird einige Jahre später auf dem Campus Nord untergebracht werden.

abb_inv110_2.jpgDas Gebäude in der Invalidenstraße 110 wurde 1981 erbaut und ursprünglich als Sektionsgebäude für Physik und Elektronik genutzt. Inzwischen ist es in die Jahre gekommen. Zeitgemäße Lernbedingungen sind dort nicht gegeben. Außerdem kam es des Öfteren zu Wassereinbrüchen im Keller und im Magazin. Deshalb wird das Objekt seit einigen Jahren umgeplant. Es soll voraussichtlich ab dem 03.01.2023 saniert, modernisiert und um eine gesamte Etage aufgestockt werden. Somit wird das Gebäude, das derzeit 12.402m2 umfasst, um rund 250m2 erweitert. Zum Ende der Sanierung soll es etwa 2700 Personen (unter ihnen 1875 Studierende) fassen. Das gesamte Gebäude wird barrierefrei geplant. Über Hof 3 gibt es eine Durchwegung zum Campus Nord.

abb_inv110_4.jpgDie gesamte Fassade des Gebäudes wird erneuert. Für die Innenräume gibt es ein klares Konzept. Nach derzeitigen Planungen sollen die Baumaßnahmen Anfang 2026 beendet sein. Es wird eine klare von außen optisch sichtbare Trennung von unterschiedlich großen Seminar- und Büroräumen geben. Während die Seminarräume auf Seite der Straße unterkommen, werden die Aufenthaltsorte den begrünten Höfen (insgesamt gibt es 3) zugewandt sein. Die Büros sollen nach derzeitiger Planung teilweise vom Flur aus einzusehen und somit (wie der gesamte Flur) lichtdurchflutet sein. Wegen der beschränkten Deckenhöhe werden die Decken nach oben offen geplant. Der derzeitige Bestand soll nicht verkleidet werden, sodass der Charakter des Gebäudes erhalten bleibt. Der Fußboden wird erneuert und künftig aus grünem Stein bestehen.

abb_inv110_3.jpg

 


Verwendete Literatur:

Kalkhoff, Alexander M. (2010): Romanische Philologie im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Institutsgeschichtliche Perspektiven. Tübingen: Narr.

https://www.hu-berlin.de/de/ueberblick/campus/mitte/standorte/hauptgebaeude

https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/AS3PHGNIP3534RCI5TJ3GODP6W5H4GA6

https://www.ta.hu-berlin.de/bp-doro1

https://de.wikipedia.org/wiki/Dorotheenstraße_(Berlin)

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Berlin,_Mitte,_Dorotheenstrasse_1,_Dienstgebaeude_Verwaltung_der_direkten_Steuern.jpg

https://edoc.hu-berlin.de/handle/18452/393

Amtliches Personalverzeichnis der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin SH 1918-1937.
Personal- und Vorlesungsverzeichnis / Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin WS 1937-WS 1944.
Personal- und Vorlesungsverzeichnis: Studienjahr / Humboldt-Universität zu Berlin WS 1946/47 – FS 1968.

 


 

Evran Emre, Adele Kujawa & Victoria Flister